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NAS 3:,Werksteine und Baumaterialien der Antike‘

Kurzbericht zum NAS 3 Kurs 
,Werksteine und Baumaterialien der Antike‘, Erlangen, 10. Mai 2014

von Ralf Göhler

 

Vor diesem Seminar hätte sich wohl kaum einer der Teilnehmer vorstellen können, wie lebhaft und abwechslungsreich man das vordergründig so trockene Thema Steine vermitteln kann. Nach einer Einführung in die in diesem Bereich verwendeten Werkzeuge wie Schublehre, Lineal und Härteskala inklusive der Einteilung in brauchbare und unbrauchbare Lupen war uns auch klar, warum wir von solch Teufelszeug wie batteriebetriebenen Versionen von Schublehren die Finger lassen sollten.
 
Dr. Martin BossAnschließend ging es ohne große Umschweife an die Geologie des Mittelmeeres. Auch hier verstand es der Referent Dr. Marin Boss, einem hinsichtlich der Vorkenntnisse breit gefächerten Publikum die Inhalte auf eine fundierte und gleichzeitig humorvolle Art näher zu bringen. So lernten wir die drei prägenden Gesteine des Mittelmeerraumes Kalkstein, Granit und Tuff kennen. Auch die Entstehung der Gesteine bzw. die Gründe dafür, warum man diese an bestimmten Stellen findet und an anderen nicht, war Gegenstand des Seminars – hier stellte Dr. Boss die Hintergründe von der Plattentektonik bis hin zu den Unterschieden bei der Entstehung der verschiedenen Arten der Kalksteine dar. Zum Thema Granit wird uns allen bestimmt der Merksatz ‚Feldspat, Quarz und Glimmer – die drei vergess‘ ich nimmer‘ im Gedächtnis bleiben. Nach diesem Kurs wird sicherlich auch keiner der Teilnehmer mehr in die Falle treten, von der Farbe eines Steines vorschnell Schlüsse auf seinen Art zu ziehen.

 

Auch der Stoff, aus dem so viele repräsentative antike Gebäude und Statuen sind, der Marmor, kam nicht zu kurz – weder im petrographischen Sinne noch bei der weiteren Verwendung des Begriffs, der auch andere in ähnlichen Anwendungen vorkommende Gesteine wie die Brekzien einschließt.

 

Der letzte Teil des Seminars war der Bearbeitung und Verwendung von Steinen in antiken Bauwerken sowie weiteren Baustoffen der Antike gewidmet, hier vor allem dem Opus Caementicium, dem römischen Beton. Sehr lebhaft und interessant war das Seminar auch deshalb, weil Martin Boss viele Anschauungsobjekte mitgebracht hatte und es immer wieder verstand, mit sehr gutem Bildmaterial den Bezug zur Außenwelt und zu großen und kleinen Bauobjekten herzustellen.

 

Vielen Dank an die Organisatoren der DEGUWA und an Dr. Martin Boss für dieses interessante Seminar.

 

 
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